Auf dem Weg zum Kleinenbremer Dorfcafé: 2021 beginnt der Umbau des früheren Müllerhauses (rechts) der Hartingschen Wassermühle (links). ?Foto: Stefan Lyrath © dhaunhorst Porta Westfalica (Ly). Der Heimatverein Kleinenbremen hat beim Wettbewerb um den Heimatpreis 2020 den ersten Platz belegt, dotiert mit 2.500 Euro. So hat der Rat entschieden. Vorgeschlagen hatte den Gewinner der frühere Stadtheimatpfleger Dr. Gerhard Franke. Den zweiten Platz und die damit verbundenen 1.500 Euro hat sich die Mühlengruppe Holzhausen gesichert. Auf Rang drei liegt der Verein Naturschutz und Heimatpflege Porta, kurz NHP. Er bekommt 1.000 Euro. Der Heimatpreis, eine Würdigung überwiegend ehrenamtlichen Engagements vor Ort, wurde von der Stadt als einer von vielen NRW-Kommunen zum zweiten Mal vergeben. Er wird vom Land gefördert. Die offizielle Verleihung, geplant für die Dezember-Sitzung des Rates, ist wegen der Pandemie auf 2021 verschoben worden. „Es geht uns weniger um das Geld als vielmehr um die Wertschätzung unserer ehrenamtlichen Arbeit“, betont Walter Caselitz, Vorsitzender des Kleinenbremer Heimatvereins. „Diese Anerkennung macht stolz und sorgt für Motivation, gerade in Zeiten von Corona.“ Willkommen ist das Preisgeld natürlich trotzdem. Investiert werden die 2.500 Euro vor allem in die Unterhaltung von jeweils zwei historischen Wassermühlen und Backhäusern. „Der Heimatverein ist nicht politisch orientiert und geht die Dinge an, die heimatpflegerisch bedeutsam sind“, fasst Fürsprecher Dr. Gerhard Franke in einem Satz zusammen, warum er die Kleinenbremer für preiswürdig hält. Der 1982 gegründete Verein gilt als Motor des Dorfes. Ganz oben auf der Agenda steht zurzeit der Umbau des früheren Müllerhauses von Hartings Mühle, der 2021 beginnt. Zuletzt waren die Heimatfreunde mit den Vorbereitungen beschäftigt, später wollen sie auch dieses Gebäude mit Leben füllen. Eigentümer des gesamten Ensembles ist der Kreis-Mühlenverein. Auf der Diele im Erdgeschoss ist ein Dorfcafé geplant, in den ehemaligen Ställen eine Ausstellung musealer Exponate. Der erste Bauabschnitt umfasst die Sanierung und wird vom Land mit 250.000 Euro aus dem Dorferneuerungsprogramm gefördert. Die Gesamtkosten dürften bei etwa einer halben Million Euro liegen. Das Müllerhaus steht direkt neben der eigentlichen Mühle, die bereits vom Heimatverein betrieben wird. In der gegenüber liegenden Remise sollen historische Großgeräte einen Platz finden. Vorher, so Caselitz, müsse der Mühlenbauhof das Gebäude entkernen und neu aufrüsten. Der Heimatverein unterstützt auch diese Maßnahme durch ehrenamtliche Arbeit. Vereinsmitglieder und beauftragte Firmen haben sich in diesem Jahr die Arbeit beim Innenausbau des Meierhof-Backhauses neben der Grundschule geteilt, das zur Mönkhoffschen Wassermühle gehört. Über das „Bündnis ländlicher Raum“ ist dafür eine Förderung von 20.000 Euro bewilligt worden. Von Bund und Land kommen zusammen 90 Prozent, der Rest vom Kreis. Die Anzahl der ehrenamtlichen Stunden: rund 800, geleistet von 13 Helfern. In Hartings Mühle betreibt der Verein das einzige Dorfmuseum Portas. Erst kürzlich sind im Obergeschoss eine Tischlerwerkstatt und Exponate aus einer Mollenhauerei hinzugekommen. In der Mönkhoffschen Wassermühle schwebt Caselitz und seinen Mitstreitern ein Dorfbüro vor. Außerdem organisiert der Verein Schnatgänge, veranstaltet Mahl- und Backtage, richtet den Dorfmarkt mit aus, pflegt fünf örtliche Rundwanderwege, lädt zu Lesungen oder Open-Air-Kino ein. Und das ist nur ein Teil der Aktivitäten. Für 2021 hat sich der Vorstand unter anderem vorgenommen, Infoschilder an den historischen Gebäuden anzubringen und alte Wegweiser an den Straßen zu erneuern. Corona hin oder her: Einen Terminplan haben die Heimatfreunde erst einmal erstellt. Den kann man dann ja immer noch ändern. |