Das Surfen im Schneckentempo soll mit dem Breitbandausbau schon bald der Vergangenheit angehören. Laut Homepage der Stadt, werden im September die Hauptleitungen in Kleinenbremen verlegt. © Foto: Stefan Lyrath

Porta Westfalica-Kleinenbremen. Auf dem Weg zum Breitbandausbau kommt in Kleinenbremen die Startampel in Sicht. „Anfang September soll es mit den Tiefbauarbeiten losgehen“, berichtete Jörg Achilles (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses, in dessen jüngster Sitzung. Gleichzeitig fällt damit auch der Startschuss in Porta Westfalica.

Zunächst würden die Straßen aufgerissen, um Leerrohre zu verlegen, so Achilles. Ein Hausanschluss werde für 100 Euro angeboten. „Wenn man dem Angebot nicht innerhalb von vier bis sechs Wochen nachkommt, kostet’s 500 Euro oder mehr.“

Gemeint ist der Baukostenzuschuss. Wie es dazu auf der Homepage des Kreises heißt, könnten Nachmeldungen (zum Preis von 500 Euro) nur bis circa acht Wochen nach Baubeginn berücksichtigt werden. Danach sei es „wahrscheinlich, dass sich die Kosten (…) auf mehrere Tausend Euro belaufen“.

Dass die Arbeiten in Kleinenbremen beginnen, glaubt Florian Staab (CDU) erst, wenn er es mit eigenen Augen sieht. Begründung: „Mich macht nervös, dass ich vor zwei Wochen gesagt bekommen habe, dass es im August losgeht. Jetzt ist schon wieder von September die Rede.“ Staab, Vize im Bezirksausschuss, ist außerdem Vorsitzender des städtischen Ausschusses für Wirtschaftsförderung, wo er das Thema Turbo-Internet immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt hat. In der nächsten Sitzung am Dienstag, 25. August, soll die Verwaltung über den aktuellen Stand referieren.

„Wir möchten uns berichten lassen, wann in Porta die ersten Hausanschlüsse kommen“, erklärt Staab. Auch wollen die Politiker beispielsweise wissen, ob Veranstaltungen geplant sind, „um die Bevölkerung über dieses Großprojekt zu informieren“. Breitband-Ausbau, so Staab, sei „unser Zukunftsthema über Parteigrenzen hinweg“.

Auf der Homepage der Stadt heißt es, dass von September an in Kleinenbremen zuerst die Hauptleitungen verlegt würden. „Die Hausanschlüsse und die Freischaltung des Breitbandnetzes erfolgen erst in einem zweiten Schritt, wenn die Hauptleitungen über Eisbergen, Veltheim und Vennebeck verlegt worden sind und der Anschluss an das Bad Oeynhauser Stadtgebiet erfolgt ist.“ Eigentümer, die einen Hausanschluss für 100 Euro nehmen, schließen den Angaben zufolge einen Zweijahresvertrag mit der Firma „Greenfiber“ (ehemals „Internexio“) ab, die für den Ausbau zuständig ist und später auch das Netz betreibt.

Gezwungen wird niemand. Dennoch: „Ich würde immer empfehlen, den Anschluss legen zu lassen“, meinte Klaus Becker (Bündnisgrüne) im Bezirksausschuss. „Wenn man das nicht hat, kann es bei einem Verkauf des Eigenheimes schwierig werden.“

Rückblick: In Kleinenbremen und anderen Ortschaften hatte sich Enttäuschung über die Verzögerungen beim geplanten Ausbau des geförderten Glasfasernetzes breitgemacht. Zuerst hieß es, dass Porta Westfalica als eine der ersten Minden-Lübbecker Kommunen vom Turbo-Internet profitieren sollte. Dann wurde bekannt, dass der Anschluss an das schnelle Netz nun von Norden nach Süden geschehen soll – womit Porta nach hinten rückte. Kreisweit ist der Startschuss im Herbst 2019 ist in Stemwede gefallen.

Fest steht: Nach den Förderbestimmungen muss der Breitbandausbau bis Mitte 2023 beendet sein. Im Kreis sollen dann etwa 21.500 Haushalte bislang unterversorgte Haushalte am Glasfasernetz hängen. Als unterversorgt gelten Haushalte, bei denen weniger als 30 Megabit pro Sekunde im Download ankommen. Das Turbo-Internet verspricht Bandbreiten von 200 bis 1.000 MBit/s. Durch den Breitband-Masterplan soll vor allem der ländliche Raum gestärkt werden.


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