PortaWestfalica-Kleinenbremen (Ly). Auf dem kirchlichen Kleinenbremer Friedhof gibt es solche und solche Ecken. Gepflegten Ruhestätten und dem relativ neuen Urnenbereich stehen etliche Gräber gegenüber, die zugewuchert sind. Pfarrer Ekkehard Karottki spricht von „Schandflecken“. Das soll sich ändern. „Es muss etwas geschehen“, sagt Presbyter Hartmut Haselau. Im Presbyterium gibt es deshalb Bestrebungen, ehrenamtlich tätig zu werden. In wahrscheinlich mehreren Arbeitseinsätzen sollen die Gräber zunächst vom wuchernden Grün befreit und danach einigermaßen in Ordnung gehalten werden. „Das wäre ein Anfang. Vielleicht entsteht daraus dann eine Art Interessengemeinschaft“, hofft Pfarrer Karottki. „Dies könnte Vorbild für andere Dörfer sein.“ Nicht geplant sei, die Grabpflege komplett zu übernehmen. Wer mitmachen möchte, kann bei Ekkehard Karottki , Telefon (0 57 22) 61 29, Hartmut Haselau, Telefon (0 57 22) 2 12 20 oder im Gemeindebüro, Telefon (0 57 22) 2 54 14, anrufen. Regelmäßiges Thema ist der Zustand der Anlage auch in der Friedhofssprechstunde, die normalerweise jeden ersten Dienstag im Monat von 16 bis 17 Uhr stattfindet, zurzeit aber wegen der Corona-Krise ruht. „Seit Jahren gibt es Beschwerden über ungepflegte Grabstätten“, berichtet Hartmut Haselau. „Zum Teil sind die Angehörigen nicht mehr auffindbar.“ Vor einiger Zeit hatte die Kirchengemeinde etwa 30 Briefe verschickt, in denen Eigentümer auf den schlechten Zustand ihrer Gräber hingewiesen wurden. „Es gab wenig Resonanz“, erinnert sich der Presbyter. „Manche Gräber sind zwar noch nicht abgelaufen, aber schon so alt, dass die Angehörigen bereits gestorben sind“, vermutet er als einen der Gründe. Andere Eigentümer seien umgezogen, ohne dies mitzuteilen. Wieder andere würden sich vielleicht innerhalb der Familie nicht einig, wer für die Grabpflege zuständig sei. Fest steht: Wer auf dem Kleinenbremer Friedhof das Nutzungsrecht für ein klassisches Grab erwirbt, muss sich auch um dessen Pflege kümmern. Zu den Aufgaben des hauptamtlichen Friedhofsgärtners gehört dies nicht. „Man kann die Grabpflege aber auch in Auftrag geben“, erklärt Pfarrer Karottki. Anlaufstelle ist in solchen Fällen das Gemeindebüro, geöffnet an Donnerstagen von 15 bis 18 Uhr sowie freitags zwischen 9 und 12 Uhr. Es ist ja nicht nur der unschöne Anblick. Karottki sieht auch Verletzungsgefahr. An einigen Stellen seien bereits Steine der Grabeinfassung verrutscht. „Zum Teil könnten sogar Grabsteine umfallen“, so der Pastor. „Für viele ist der Friedhof ein wichtiger Teil von Kleinenbremen, weil dort Generationen von Familienmitgliedern begraben sind. Deshalb geht es auch darum, etwas fürs Dorf zu tun.“ Vor etwa zehn Jahren hat eine Landschaftsarchitektin für die Kirchengemeinde einen Entwicklungsplan erstellt. Dies hat unter anderem zum Pflanzen mehrerer Bäume für pflegefreie Urnengräber geführt. Der Trend geht zur Urnenbeisetzung – auch in Kleinenbremen. |