Beim Schießen auf dem KK-Stand ist höchste Konzentration gefragt. Foto: Stefan Lyrath © lyrath

Porta Westfalica-Kleinenbremen (Ly). Anfang Juni wollte der Kleinenbremer Schützenverein „Freie Hand“ das 100-jährige Bestehen feiern. Dann kam die Corona-Krise dazwischen. Zuletzt hatten die Schützen noch gehofft, den Geburtstag im Herbst mit einer Art Oktoberfest im Zelt feiern zu können. Doch auch das hat sich zerschlagen.

„Schweren Herzens müssen wir unsere Jubiläumsfeier nun auf nächstes Jahr verschieben“, sagt Vorsitzender Thomas Till. „Groß gefeiert wird auf jeden Fall“, verspricht er und nennt als möglichen Termin die zweite Juni-Woche 2021 – vorausgesetzt, die Corona-Lage hat sich bis dahin entspannt. „Zurzeit“, so Sill, „bekommt man ja nicht einmal eine Kapelle. Chöre dürften im Zelt ebenfalls nicht auftreten.“ Auch wenn die Pandemie noch lange nicht besiegt ist: Das Vereinsleben erwacht langsam wieder. Interne Schießen und auch Wettbewerbe gegen andere Schützen – beides im kleineren Rahmen – sind Sill zufolge möglich, Veranstaltungen hingegen nicht.

Es gebe jedoch „zarte Überlegungen, im September das Fassbierschießen für Nachbarschaften, Firmen und Vereine zu veranstalten“, erzählt der Vorsitzende. „Das geht jedoch nur, wenn die Kontaktbeschränkungen bis dahin ganz aufgehoben sind.“

Sportlich verfolgen die Kleinenbremer Schützen zurzeit vor allem das Ziel, im November in allen Klassen an den Kreismeisterschaften teilzunehmen, falls diese denn stattfinden. Ende 2019 hatten die Aktiven dabei wie immer viele Erfolge erzielt, bevor es im Frühjahr zur Zwangspause kam. Enttäuschung machte sich breit. „Vor allem die Kinder wären gern auch zur Bezirksmeisterschaft gefahren“, bedauert Thomas Sill, dass es nicht geklappt hat.

Trainiert wird im Schützenhaus am Rehm unter strengen Auflagen. „Die Gewehre werden desinfiziert und nach dem Schießen geölt“, erklärt Sill. „Auf den KK-Stand darf immer nur eine Person, beim größeren Luftgewehrstand sind es maximal zwei.“

Bei den „Freie Hand“-Schützen genießen das Sportschießen und die Teilnahme an Wettkämpfen hohen Stellenwert. Mehr als ein Drittel der zuletzt 121 Mitglieder sind Aktive. Bis zu zweimal pro Woche trainieren die Leistungssportler. Das zahlt sich aus. Bei der Deutschen Meisterschaft haben die Herren wiederholt vordere Plätze belegt, die Damen waren 2015 sogar deutsche Vizemeisterinnen.

„Unter Leistungsschützen hat Kleinenbremen einen Namen“, freut sich Thomas Sill. „Seit 1977 fahren wir jedes Jahr zur DM. Eine solche Beständigkeit kann nicht jeder Verein vorweisen.“


„Copyright: Mindener Tageblatt. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion“