Dorfmarkt-Besucher machen es sich vor dem Meierhof-Backhaus gemütlich. Diese Szenerie wird es in diesem Jahr nicht geben. Stattdessen steht der weitere Innenausbau des Gebäudes an. ?Foto (Archiv): Stefan Lyrath Porta Westfalica-Kleinenbremen (Ly). Der Kleinenbremer Dorfmarkt, geplant für September, ist abgesagt. Einstimmig hat der Bezirksausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Veranstaltung (zuletzt 37 Stände) wegen der Corona-Krise ausfallen zu lassen. Erfahrungsgemäß sind für die Planung mindestens drei Monate Vorlaufzeit nötig. „Es wäre etwas merkwürdig, wenn wir den Dorfmarkt durchziehen würden, während die Stadt das Stadtfest abgesagt hat“, stellte Florian Staab (CDU) fest, der stellvertretende Vorsitzende des Ortsgremiums. Als Ergänzung zum Dorfmarkt läuft seit Jahren ein Mahl- und Backtag des Heimatvereins Kleinenbremen, der diesmal ebenfalls ausfällt. Die Absage wird als bedauerlich empfunden, verschafft den Heimatfreunden aber gleichzeitig etwas Luft. „Jetzt können wir in Ruhe unsere Arbeiten verrichten“, spielte Schriftführerin Angelika Heine darauf an, dass der Startschuss zum weiteren Innenausbau des Meierhof-Backhauses gefallen ist. Im Bezirksausschuss ist bekannt geworden, dass dafür vom Kreis über das „Bündnis ländlicher Raum“ rund 20.000 Euro an Fördermitteln bewilligt worden sind. Ein Teil der Arbeiten wird an Firmen vergeben, ein Teil in „sehr vielen Stunden Eigenleistung“ (Angelika Heine) erbracht. Gebacken wird in dem 1810 erbauten Gebäude, das wegen seiner Größe und des Doppelofens in ganz Ostwestfalen als Rarität gilt, bereits seit etwa zehn Jahren, zum Beispiel beim Dorfmarkt oder dem Großflohmarkt „Lütgenbremer Klüngel“. Früher stand das Backhaus an anderer Stelle. Vor etwa 15 Jahren sollte es nach Niedersachsen verkauft werden, wurde dann aber gerettet und an seinem jetzigen Standort auf dem Mönkhoff-Hof komplett neu aufgebaut. Aus Sicht der Bevölkerung dürfte ein zweites Kleinenbremer Projekt noch interessanter sein: Für den Umbau des Haupthauses von Hartings Mühle zum Dorfcafé gibt es zunächst 250.000 Euro als Förderung vom Land. Das berichtet Walter Caselitz, Vorsitzender des Heimatvereins Kleinenbremen, unter Berufung auf Friedrich Rohlfing, den Geschäftsführer des Kreis-Mühlenvereins. Bestimmt ist das Geld für den ersten Bauabschnitt, der die Sanierung des Gebäudes umfasst. Caselitz zufolge schätzt ein Planer die Gesamtkosten auf rund 500.000 Euro. Das Ensemble gehört dem Mühlenverein des Kreises, der den Zuschuss bekommt und die Eigenleistung erbringt. Der örtliche Heimatverein füllt die historischen Gebäude mit Leben. Ins Erdgeschoss des Haupthauses, das direkt neben der eigentlichen Mühle steht, sollen einmal ein Dorfcafé und eine Ausstellung musealer Exponate einziehen. „Der Bauantrag ist gestellt“, so Caselitz im Bezirksausschuss. „Ich denke, dass die ersten Baumaßnahmen Ende 2020/Anfang 2021 in Angriff genommen werden. Dadurch soll endlich der Zustand beendet werden, dass wir in Kleinenbremen keine Restauration haben.“ |