© MT-Foto: Alex Lehn

Porta Westfalica-Kleinenbremen. Ein größerer Polizeieinsatz hat am Mittwochvormittag für Aufsehen in Kleinenbremen gesorgt. Der soll im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die mutmaßliche rechte Terrorzelle „Gruppe S." stehen, die im Februar unter anderem in Minden und Porta Westfalica ausgehoben worden war.

An dem Einsatz am Mittwoch waren auch der Staatsschutz und das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg beteiligt. Auf Details zu dem Einsatz in Kleinenbremen wollte ein Sprecher des LKA nicht eingehen und bestätigte lediglich, dass es einen solchen Einsatz gegeben habe. Und ergänzt: Noch am Mittag hat die Generalbundesanwaltschaft am Bundesgerichtshof die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernommen. Aber auch die dortige Pressestelle hält sich auf MT-Anfrage bedeckt: „Zu Detailfragen äußern wir uns generell nicht", erklärt Staatsanwalt Markus Schmitt knapp.

Wie die Zeitung bei weiteren Recherchen aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, soll die Polizei in einem kleinen Waldstück in der Nähe des Sportplatzes ein Lebensmitteldepot ausgehoben haben. Dazu liegen dem MT mittlerweile gesicherte Erkenntnisse vor. Die Einsatzstelle soll rund 300 Meter vom Sportplatz entfernt in Richtung Wülpke gelegen haben. Wie das Depot mit Lebensmitteln genau aussah und ob sich darin noch andere relevante Dinge wie etwa Waffen befunden haben, dazu gibt es bisher keine Mitteilung. So bleibt zunächst auch offen, welche Bedeutung der Fund für den Verlauf der Ermittlungen gegen die Verdächtigen haben könnte.

Irritationen gibt es um eine Information, wonach das Lebensmittellager bereits vor vier Wochen entdeckt worden sei. Und warum der Polizeieinsatz erst jetzt stattfand. Aber auch dazu wollte der Sprecher der Generalbundesanwaltschaft nichts sagen.

Geduld mussten während des Polizeieinsatzes Bewohner der Straßen aufbringen, die zum Sportplatz hochführen. Im MT-Gespräch berichteten mehrere, dass die Wege auch für sie während der Aktion der Polizei gesperrt gewesen seien. Die Polizisten, die mit mehreren Fahrzeugen anrückten, sammelten sich zunächst auf einem Parkplatz des Besucherbergwerks Kleinenbremen, weshalb es zunächst hieß, dass dort ein Einsatz stattfinden würde. Dies bestätigte sich aber nicht.

Dass ein Zusammenhang zur Razzia im Februar sehr wahrscheinlich ist, darauf weisen gleich mehrere Details hin. Bei dem Einsatz vor fast genau drei Monaten war das Landeskriminalamt Baden-Württemberg wie auch am Mittwochvormittag federführend. Zudem wurde damals ein Haus in Kleinenbremen durchsucht. Und: Auch damals hatte der Generalbundesanwalt die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernommen.

Die „Gruppe S." um ihren mutmaßlichen Initiator Werner S. soll vor der Festnahme von gut einem Dutzend Mitglieder mehrere Anschläge in Deutschland geplant haben. Die Ermittler schlugen im Februar kurz nach einem Treffen bei einem der Tatverdächtigen im Mindener Norden zu. Dabei hatte es auch Durchsuchungen in einem Haus in Kleinenbremen gegeben.


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