Schluss, aus – keine Zukunft: Der Stammsitz von Schäfers Brot in Kleinenbremen steht seit einem halben Jahr zum Verkauf. Archivfoto: Stefan Lyrath

Porta Westfalica. Was das Ranking unter den Deutschen Backwaren-Filialisten angeht, backt das Unternehmen Schäfers Brot mit Sitz in Porta Westfalica derzeit alles andere als kleine Brötchen. Das Branchenmagazin „Back Business“ hat Schäfers nach neuesten Erhebungen zum größten Deutschen Backfilialisten gekürt. Damit lässt Schäfers Ketten wie Kamps, Steinecke und Görtz locker hinter sich. Auch wenn der Konzern derzeit in einer Phase der Umstrukturierung Filialen abbaut.

Ein Blick in die Details verrät: Seit 2020 hat die Kette noch einmal acht weitere Filialen geschlossen. Dennoch reichen die derzeit bestehenden 767 Filialen deutschlandweit, um deutlich den ersten Platz zu erreichen. Der Vorjahres-Erste ist auf den zweiten Platz gerutscht: die Edeka Südwest mit 694 Backfilialen in der Bundesrepublik.

Schäfers Brot hat seinen Stammsitz in Porta Westfalica. Noch. Denn das Areal steht seit Anfang des Jahres zum Verkauf. Eine Summe wird in Immobilienportalen nicht genannt. Wie es konkret um den Verkaufsprozess steht, blieb am Dienstag unklar, eine Anfrage beim Mutterkonzern Edeka Minden-Hannover blieb zunächst unbeantwortet.

Mit dem Verkauf des Areals endet eine mehr als 120-jährige Backtradition am Standort Kleinenbremen. Zuvor hatte es bereits eine Kündigungswelle gegeben: 200 waren es im Jahr 2017, weitere 160 betriebsbedingte Kündigungen folgten in diesem Jahr. Zwar bemühe sich die Edeka, die Mitarbeiter anderweitig im Unternehmen unterzubringen. Doch eine Garantie könne man nicht geben. Die Backproduktion soll nach Lehrte bei Hannover verlegt und zentralisiert werden. Als Grund nennt Edeka wachsenden Wettbewerbsdruck durch Backshops in Discountern.

Der Umbruch mit Arbeitsplatzabbau und Zentralisierung im Konzern lässt das aktuelle Ranking innerhalb der Deutschen Bäckereiketten eintrüben. Wie viele weitere Filialen des Unternehmens in den kommenden Jahren noch abgebaut werden sollen, ist derzeit noch nicht bekannt.


„Copyright: Mindener Tageblatt. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion“