Das Besucherbergwerk gewährt faszinierende Einblicke. Bei den Führungen spielen auch die harten Arbeitsbedingungen der Bergleute eine Rolle. Foto: Besucherbergwerk und Museum Kleinenbremen/privat Porta Westfalica-Kleinenbremen. Abstecher in die Untertagewelt sind wieder möglich: Nach der pandemiebedingten Zwangspause können Besucher von diesem Wochenende an in das Bergwerk Kleinenbremen einfahren. Die Grubenbahn nimmt zwar pro Tour aufgrund der Hygienevorschriften nur 15 Gäste statt 60 mit, dennoch seien noch einige Plätze am Samstag und Sonntag frei, berichtete gestern Geschäftsführer Mirko Ignatz dem MT. Insgesamt sind pro Tag drei Einfahrten um 11.30, 13 und 14.30 Uhr vorgesehen, und zwar neben dem Wochenende auch dienstags, mittwochs und donnerstags. Kurzentschlossene können sich telefonisch unter der Rufnummer (0 57 22) 9 02 23 anmelden oder per Mail unter Wie viele kulturelle Einrichtungen hat die Pandemie auch der Besucher-Bergwerk und Museum Kleinenbremen gGmbH zugesetzt. Mirko Ignatz berichtete im Portaner Stadtentwicklungsausschuss, dass im vergangenen Jahr ein Großteil der Einnahmen weggebrochen sind. Der Erlös aus dem Eintrittskartenverkauf betrug 2019 insgesamt 121.400 Euro, 2020 waren es nur noch 23.000 Euro. Die Besucherzahlen sanken von rund 20.000 auf etwa 3.800. Um über die Runden zu kommen, beantragte die Gesellschaft finanzielle Unterstützung (darunter Kurzarbeit, Corona-Soforthilfe, Novemberhilfe). Allerdings sind angesichts von Betriebskosten in Höhe von rund einer Viertelmillionen Euro pro Jahr auch die beiden Gesellschafter gefordert. Der Verlustausgleich in Höhe von 144.000 Euro, für den der Kreis (110.000 Euro) und die Stadt (34.000) vertragsgemäß pro Jahr aufkommen, ist in diesem Sommer aufgebraucht. Und die noch zu erwartenden Einnahmen in der zweiten Jahreshälfte können das Minus allenfalls mindern, nicht ausgleichen. Die wirtschaftliche Situation und die Entwicklungsperspektiven von Museum und Bergwerk sollen nun von einem externen Berater genauer betrachtet werden. Kreis und Stadt wollen dafür insgesamt 30.000 Euro ausgeben, wobei die Stadt gemäß Gesellschafteranteil 5.000 Euro beisteuern wird. Konsens herrschte im Stadtentwicklungsausschuss unter den Politikern, dass Handlungsbedarf besteht. Am deutlichsten sagte das Florian Staat (CDU). Er machte der Geschäftsleitung von Bergwerk und Museum ein Kompliment. „Sie hat das Ganze mit minimalen Mitteln am Laufen gehalten. Aber jetzt muss man handeln.“ Die offenkundige Einsicht in das Notwendige überdeckte auch den Unmut darüber, das sich einige Portaner Politiker vor vollendete Tatsachen gestellt sahen. Der Kreis habe das Gutachten bereits beschlossen und die Stadt solle sich nun daran beteiligen – das sei kein guter Umgang miteinander, meinte Dirk Rahnenführer (SPD). Auch vermissten Sitzungsteilnehmer eine genaue Leistungsbeschreibung für die externe Beratung. Diese Unterlagen könnten aus vergaberechtlichen Gründe erst Mitte Juni vorgelegt werden, sagte dazu die Verwaltung. Geschäftsführer Mirko Ignatz skizzierte in der Sitzung bereits einige Ideen, zu denen eine Erweiterung der Öffnungszeiten, zusätzliche Veranstaltungen sowie der Ausbau digitaler Angebote insbesondere in der Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten zählen. Gesellschaft 1988 gegründet |