Mehr als 20.000 Gäste werden jedes Jahr durch den Steinbruch zum Besucher-Bergwerk geführt. Bald wird das Gelände neu gestaltet. (© Foto: Stefan Lyrath)

Porta Westfalica-Kleinenbremen (Ly). Gastronomie im klassischen Sinne empfinden zwei Drittel der Gäste von Besucher-Bergwerk und Museum in Kleinenbremen als „nicht so wichtig“. Nur für neun Prozent ist ein solches Angebot „sehr wichtig“.

Es muss nicht immer Gastronomie sein. Bei einem Kiosk in Form eines Selbstbedienungsbereiches mit Automaten sieht die Sache anders aus: 41,7 Prozent würden dies begrüßen. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Umfrage unter 213 Besuchern des Ausflugszieles hervor, durchgeführt in den vergangenen Sommerferien.

„Daraus lässt sich ableiten, dass Gastronomie (…) für die Befragten keine Priorität besitzt“, heißt es in der Auswertung. Ein Automatenbereich stoße hingegen nicht auf negative Resonanz.

Gastronomie fehlt auf dem Gelände von Besucher-Bergwerk und Museum völlig. Zurzeit denken die Verantwortlichen darüber nach, den seit Jahren geschlossenen Kiosk wieder zu öffnen und mit eigenem Personal zu betreiben, nachdem sich dafür kein neuer Pächter gefunden hat (das MT berichtete).

Viel Zustimmung bekommen die Macher in Kleinenbremen für ihr Vorhaben, den Steinbruch neu zu gestalten und daraus einen kleinen Naturpark zu machen. Fast 90 Prozent der Befragten finden dies „interessant“. Lediglich 3,9 Prozent halten es für „überflüssig“. Der Rest wollte keine Angaben machen.

Im Steinbruch der früheren Eisenerzgrube sollen zehn kindgerechte, familienfreundliche Erlebnisstationen entstehen, darunter eine 50 Meter lange Rutsche aus Edelstahl. Das Land fördert die Neugestaltung, gedacht als Ergänzung der Wanderpfade, mit rund 90 000 Euro. Der Eigenanteil liegt bei 40 000 Euro.

Unter dem Dach des Natur- und Geoparks Terra.vita, zu dem die gGmbH gehört, hatten die Kleinenbremer mit ihrem Steinbruch-Projekt erfolgreich am Landeswettbewerb Naturpark.2021.Nordrhein-Westfalen teilgenommen. Der Steinbruch soll zum Bindeglied zwischen Bergwerk und Museum werden.

Bisher, so ein Ergebnis der Befragung, werde er „nur von einem Bruchteil als eigenständiger Bereich wahrgenommen“. Dies könne sich nach den Umbauarbeiten in den Jahren 2020 und 2021 ändern.

Fest steht, das beim Steinbruch noch reichlich Luft nach oben ist: Nur 17,8 Prozent der im Sommer interviewten Besucher waren auch aus Interesse am Steinbruch nach Kleinenbremen gekommen, während sich alle Befragten für das Besucher-Bergwerk interessierten. Mehr als die Hälfte hatte angegeben, zusätzlich das Museum für Bergbau- und Erdgeschichte besichtigen zu wollen. Apropos: Im Museum ist das Interesse an der Abteilung „Bergbau“ mit 95 Prozent „sehr Interessierten“ am größten.

Besucher-Bergwerk und Museum haben jedes Jahr mehr als 20.000 Gäste. Dem Kreis Minden-Lübbecke gehören 83,3 Prozent der Gesellschaftsanteile, der Stadt Porta Westfalica 16,7 Prozent. Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung haben kürzlich eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, in der es auch um die Bereiche Steinbruch und Gastronomie geht.

 

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