Halleluja: Beim Kreisbläserfest sorgen etwa 60 Musiker für ein tolles Klangerlebnis. Foto: Stefan Lyrath (© lyrath)

Porta Westfalica-Kleinenbremen (Ly). Wir schreiben das Jahr 1894: Der Bau des Kaiser-Wilhelm-Denkmals ist in vollem Gange, in London wird die Tower Bridge eingeweiht, im Sauerland der spätere Bundespräsident Heinrich Lübke geboren. Und in Kleinenbremen gründet sich der Christliche Verein junger Menschen, kurz CVJM.

Jetzt hat der Ortsverein den 125. Geburtstag gefeiert. Verbunden war die Feier mit einem Kreisbläserfest, an dem etwa 60 Musiker teilnahmen, dirigiert von CVJM-Bundesposaunenwart Klaus-Peter Diehl (Oberlübbe). „Ein tolles Klangerlebnis“, meinte Karsten Heine (51), Vorsitzender des CVJM Kleinenbremen, in den er als Grundschüler eingetreten ist und „die Heimat für meinen Glauben“ gefunden hat.

Im Festgottesdienst spielten die Bläser mehr als ein halbes Dutzend Stücke, darunter das „Halleluja“ von Georg F. Händel, das der CVJM-Posaunenchor 1896 zur Einweihung der Kleinenbremer Kirche gespielt hatte, zwei Jahre nach seiner Gründung also.

Zum Jubiläum nahm Karsten Heine, Vorsitzender seit 2002, die Besucher mit auf eine Zeitreise, die im Jahr 1844 begann, als in London unter dem Namen YMCA der erste CVJM aus der Taufe gehoben wurde. Dies war der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte, denn heute ist der CVJM die größte Jugendorganisation der Welt, vertreten in 120 Ländern.

Zurück nach Porta: „Pfarrer, wir brauchen Posaunen“, soll die Lütkenbremer Kirchengemeinde ihrem damaligen Pastor 1894 klargemacht haben. Der Hilferuf wurde erhört, was gleichzeitig zur Gründung von CVJM und CVJM-Posaunenchor führte.

„Wenn der CVJM nicht interessant wäre, würde es ihn nicht mehr geben“, stellt Karsten Heine fest. In Kleinenbremen (rund 30 Mitglieder) gehört der Posaunenchor mit sieben Aktiven und vier Jungbläsern, die weiter ausgebildet werden, zu den wichtigsten Gruppen. Leiterin ist Christine Pearson, die mit ihrem Chor nicht nur im Gottesdienst auftritt, sondern auch bei dörflichen Festen, Konzerten und anderen Veranstaltungen. Zum Repertoire gehören nicht nur kirchliche Lieder und Choräle, sondern auch Rock- und Popmusik.

Einmal monatlich trifft sich der Katchu- und Konfikreis, dem zwölf bis 17 Teilnehmer angehören. Unterstützt wird die Gruppe von drei früheren Konfirmanden. Ebenfalls einmal im Monat kommt der Männergesprächskreis zusammen.

Die Jungschar, zu der Mädchen und Jungen zählen, plant einen Neustart nach den Sommerferien. In dieser Gruppe treffen sich Kinder im Alter zwischen sieben und 13 Jahren zum Spielen, Basteln und Musizieren oder um biblische Geschichten zu hören. Den Jugendkreis und die Ferienspiele, letztere mit Teilnahme des CVJM und zuletzt von Karsten Heine organisiert, gibt es dagegen nicht mehr.

Bangemachen gilt aber nicht. „Ihr seid Gesandte, um das Reich eures Meisters unter jungen Menschen auszuweiten. Lasst euch nicht aufhalten“, ermunterte Volker Mattenklot, Dozent an der Malche, die Kleinenbremer Aktiven in seiner Predigt. „Nicht vier Buchstaben feiern heute Jubiläum, sondern Menschen, die sich bemühen, andere Menschen anzusprechen“, betonte der Kleinenbremer Pfarrer Ekkehard Karottki.


 

„Copyright: Mindener Tageblatt. Texte und Fotos aus dem Mindener Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion“