Poller reichen nicht: Vor die Kleinenbremer Grundschule soll ein Zebrastreifen. Außerdem verlangen die Politiker Tempo 30 für die gesamte Kleinenbremer Straße. Foto: Stefan Lyrath (© lyrath)

Porta Westfalica-Kleinenbremen (Ly). Verkehrsberuhigung an Schulen ist ein sensibles Thema. Das zeigt sich seit Monaten in Kleinenbremen. In die festgefahrene Situation auf der Kleinenbremer Straße scheint jetzt Bewegung zu kommen. Der Bezirksausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung einen Fußgängerüberweg vor der Grundschule befürwortet und damit einem Antrag des SPD-Ortsvereins zugestimmt.

Jörg Achilles (SPD), Vorsitzender des Ortsgremiums, hat die Hoffnung, dass dadurch gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Erstens sollen die Geschwindigkeiten vor der Schule gesenkt werden, wo trotz Tempo 30 häufig zu schnell gefahren wird. Beim Verkehrsunterricht sei ein Polizist „fast verrückt geworden durch Autofahrer, die an ihm vorbeigerast sind“, berichtete Florian Staab (CDU).

Zweitens soll der Überweg nicht nur Grundschülern, sondern auch Fußgängern mehr Sicherheit beim Überqueren der Straße bieten. ,,Für Kirchgänger kann er ebenfalls nicht schaden‘‘, erklärt Thomas Wehking (SPD). Gemeint sind vor allem ältere Leute, die aus dem oberen Teil des Dorfes kommen. Bisher gibt es an der Stelle als Querungshilfe lediglich Poller. ,,Das reicht nicht. Wir möchten einen Zebrastreifen‘‘, betont Wehking.

Drittens soll sich der Fußgängerüberweg auch anderswo positiv auswirken. „Wir glauben, dass Leute in den Bereichen der Kleinenbremer Straße, wo Tempo 50 gilt, ebenfalls langsamer fahren werden“, so Jörg Achilles (SPD).

Unabhängig davon hält der Bezirksausschuss im Bemühen um Tempo 30 auf der gesamten Kleinenbremer Straße, also vom Friedhof bis zum Kreisel, an seiner Forderung nach einem Ortstermin zur Hauptverkehrszeit fest, an dem auch die Politiker teilnehmen wollen. Jörg Achilles erinnert an einen einstimmigen Beschluss, gefasst im Februar.

Bisher gilt Tempo 30 lediglich auf einem etwa 100 Meter langen Teilstück im Bereich der Grundschule –-und das nur an Wochentagen von 7 bis 17 Uhr. Die erhoffte Ausweitung würde sich auf rund 600 Meter Straße zwischen Kreisverkehr und Ortsausgang erstrecken.

Nach einem ersten Ortstermin mit Abgesandten von Polizei und Ordnungsamt war die Minden-Lübbecker Kreispolizeibehörde sinngemäß zu dem Schluss gekommen, dass eine Ausweitung der 30er-Zone eine stärkere Gefährdung der Grundschüler zur Folge hätte, weil dies bei Autofahrern zu Unachtsamkeit führen könne.

Anwohner wie Detlef Fenske bezweifeln die Wirksamkeit der aktuellen Tempo-30-Regelung. Er kann von seinem Haus aus beobachten, „dass vor der Grundschule fast keiner mehr abbremst“.

 

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